dunkelbahnMagnetkupplung für die Nenngröße N

Ein besonderer Reiz bestand darin, die Magnetkupplung weiter zu verkleinern und die Anwendung in der Nenngröße N zu ermöglichen. Hier ist ein kleiner Leckerbissen entstanden. Gerade in N sind die Abstände zwischen den Fahrzeugen mit der Standard-Kupplung sehr weit. Endlich sind jetzt auch N-Fahrzeuge unter Vorspannung kuppelbar! Züge in Nenngröße N sehen jetzt ungewohnt normal vorbildlich aus!!! Dies wird noch unterstrichen, wenn zusätzlich Radsätze nach RP25 oder Nfine eingebaut werden. Der Spielzeug-Charme kann abgelegt werden.



Kuppeln unter Vorspannung: Das ist die dunkelbahn-N-Magnetkupplung!

Die Anfänge

Nach dem Anfertigen zahlreicher Muster-Kupplungen für größere Nenngrößen juckte es in den Fingern, die Ideen in die Nenngröße N zu übertragen. So mußten alte, optisch nicht mehr zeitgemäße Wagen als Versuchsträger herhalten. Nur ein einfaches Ankleben der Magnete an den Kupplungsschaft führte schon zu einer außerordentlich positiven Veränderung des Erscheinungsbildes der Wagen. Der N-übliche Abstand blieb zunächst.

Der erste Versuchsträger hier ganz rechts im Bild.

Ausführung für die NEM-Kupplungsaufnahme nach NEM 355 der Nenngröße N

Üblicherweise sind Fahrzeuge der Nenngröße N ausgerüstet mit feststehenden Puffern und kulissengeführten Kupplungsdeichseln mit einer Aufnahme für die Kuppelköpfe. Definiert ist das Ganze in der NEM 355. Diese Voraussetzungen an den Fahrzeugen, kombiniert mit dunkelbahn-Magnet-Kuppelköpfen ergeben eine Kupplung mit hervorragenden Eigenschaften.

Der N-Musterzug

Für die Nenngröße N entstand ein Güterzug mit folgenden Besonderheiten: Alle Fahrzeuge sind gealtert / betriebsverschmutzt, ausgerüstet mit dunkelbahn-N-Magnetkupplungen, die unter Vorspannung kuppeln und brünierten RP-25-Radsätzen. Die Masse aller Wagen wurde erhöht. Angestrebt wurde dabei eine Radsatzfahrmasse von etwa 10g. Die Lok erhielt einen Dekoder MX 621 von Zimo unter Weiterverwendung des dreipoligen Original-Motors, sowie schaltbare funktionsfähige Spitzensignale.

PmG am Bahnsteig Bf Neuental und Entkuppelkeil (Fremo-N-Treffen Stöllnitz 2015)

Die Eigenschaften

Die Eigenschaften entsprechen den größeren Nenngrößen, insbesondere der H0-Variante für den NEM-Schacht. Die N-Variante stellt nur den vorgespannten Betriebszustand dar. Der langemachte Betriebszustand kann dargestellt werden, wenn die Feder der Deichsel weggelassen wird. Ist ganz praktisch, falls sich beim Basteln eine Feder in den Tiefen des Teppichs unter dem Basteltisch verliert. Dieser Betriebszustand kann im laufenden Betrieb aber nicht verändert werden. Bemerkenswert (gerade auch gegenüber der genannten H0-Variante für den NEM-Schacht) ist der eingebaute Höhenausgleich durch die Kupplungsaufnahme NEM 355. Der Drehzapfen des Kupplungsschaftes, eigentlich zum Hochklappen des N-Standard-Kuppelkopfes gedacht, und die zylinderförmigen Magnete stellen zwei Gelenke dar, welche den Fahrzeugen (fast) keine Kräfte abverlangen und so ein gegenseitiges Aushebeln der Fahrzeuge bei Gleisunebenheiten verhindern. Die N-Variante ist somit besser als die H0-Variante für den NEM-Schacht!

Der Vergleich

Das ist doch wohl ein Unterschied!

Ein Wagen - zwei Kupplungen!

Die Gegenüberstellung


Seitenansicht

In der Seitenansicht stehen sich zwei (fast) baugleiche Wagen mit beiden Kuppelköpfen gegenüber. Deutlich ist die Kleinheit der dunkelbahn-N-Magnetkupplung zu erkennen.

Die Puffer

Die Puffer übertragen wieder die Längs-Druckkräfte! Um Entgleisungen zu verhindern muß die Gleisanlage vorbildgerechte Radien aufweisen. Dazu gehören auch Zwischengeraden zwischen zwei Gegenbögen. Die Puffer sollten wie beim Vorbild auch, gelegentlich gereinigt (abgewischt) und anschließend mit einem kleinen Tropfen feinen Modellbahn-Öls (Sprüh-Öl) geschmiert werden! Der kleine Kuppelkopf ragt nicht über die Puffer hinaus. So erlangen die Puffer wieder eine mechanische und eine optische Bedeutung in Spur N. Die Puffer bestimmen wieder die Stirnansichten der Fahrzeuge. Unterstützt wird dies durch die zur Fahrzeugmitte zurückgezogene Position der Kuppelkopf-Aufnahme unter den Fahrzeugen. Die Pufferbohle ist so optisch getrennt von der Modellbahnkupplung.

2 mal Goldbroiler - 2 verschiedene Kupplungen!

Die Deichseln

Die Kurzkupplungsdeichseln sind aus den Fahrzeugen herausziehbar, also von der Fahrzeugmitte weg. Dazu sind die Spitzen der Deichseln, wie auf dem Foto zu sehen, etwa einen Millimeter gerade zu feilen. Auf ein sorgfältiges Entgraten ist zu achten. Dabei tritt ein Nebeneffekt auf: Bei großen Zuglasten schnellen die Kurzkupplungsdeichseln nicht mehr zur Seite.


Die Kuppelköpfe

Die Kuppelköpfe sind ja das Wichtigste! Die Länge eines dunkelbahn-Magnetkuppelkopfes für die Nenngröße N beträgt 8,3 mm vom Schaftende bis zur Berührungsfläche der Magneten. Die Länge wurde so gewählt, daß die Berührungsflächen der Magnete im ungekuppelten Zustand um etwa 0,2 mm zur Fahrzeugmitte zurückgezogen gegenüber der Pufferebene positioniert sind. Im gekuppelten Betriebszustand entsteht eine mechanische Feder-Vorspannung. Der magnetische Nordpol ist in Fahrtrichtung rechts, also auf der Lokführerseite. Er kann genausogut in Fahrtrichtung links angebracht werden. Beide Möglichkeiten kuppeln aber nicht miteinander! Zum Überprüfen der richtigen Polung stellt man einen kleinen Kompaß vor die Stirnseite des Fahrzeuges.

Einfach einen Magneten an den Kupplungsschaft ankleben! - Vergleich zum N-Standard-Kuppelkopf

Abkuppeln

Abgekuppelt wird mit Hilfe eines kleinen Keiles aus Holz.

Der Holzkeil wird von oben zwischen die Magnete gesetzt und dann sanft nach unten bis auf das Gleis gedrückt. Anschließend fährt man mit dem Triebfahrzeug einfach weg. Sobald der Abstand der Magnete größer als deren Fangbereich ist, kann der Keil entfernt werden.

Der Keil ist schnell aus einer Holzleiste angefertigt, indem man die Leiste auf flach ausgelegtem Schleifpapier beidseitig gleichmäßig abschleift bis eine Spitze entsteht.


Kleinere Magnete?

Die bisher in der Nenngröße N verwendeten Magnete waren zylinderförmig und hatten einen Durchmesser von 2 mm bei einer Breite von 2 mm. Als magnetischer Werkstoff wurde N35 (das einfachste Material) benutzt. Nun, es geht noch kleiner: Die nächsten Kuppelköpfe sind ebenfalls zylinderförmig, haben jetzt einen Durchmesser von 1,5 mm bei einer Breite von wiederum 2 mm. Diese kleineren Magnete sind nicht so stark, sodaß sich der "Ankuppel-Ruck" verringert. Und die Magnete sind nicht größer als der Querschnitt der Kupplungsschäfte. Damit werden die dunkelbahn-N-Magnet-Kupplungen noch unauffälliger!

Ausführung für die alten Kupplungsaufnahmen

Alte Fahrzeuge auf den Müll? Manche ältere Spur-N-Fahrzeuge sehen doch noch ganz gut aus (aber nicht alle!!!)! Was wird mit den noch brauchbaren alten Wagen, die noch keine Kurzkupplungskulisse nach NEM 355 besitzen? Oder aus (auch neuen) Triebfahrzeugen, bei denen ein Einbau einer Kulissenführung aus Platzgründen eher schwierig ist? Kann man diese auch unter Vorspannung kuppeln?

Ja, auch das geht! Die frühere Kupplungsaufnahme für die N-Standardkupplung läßt in den meisten Fällen einen Einbau der Magnetkupplung zu. Hierzu werden zwei Federn (Kadee H0) seitlich am Kupplungsschaft platziert. Damit ist der Magnet-Kuppelkopf aus der Kupplungsaufnahme herausziehbar.

Reisezugwagen

Reisezugwagen mit Gummiwülsten - ein schwieriges Thema? Denkste! Die Gummiwülste werden innerhalb der Wagengruppe abgefeilt bis auf die Pufferebene. Die Endwagen behalten ihre Gummiwülste unverändert. Hier reichen die Gummiwülste sogar bis über die Pufferteller des gekuppelten Güterwagens! Alles andere handhabt man wie oben beschrieben. Abgekuppelt wird wie bei den Güterwagen mit einem Holzkeil von oben durch die Gummiwülste hindurch.





Seitenansicht und Draufsicht



Seitenansichten - Reisezugwagen untereinander und Endwagen mit gekuppeltem Güterwagen (hier Stückgutwagen)



Reisezug abfahrbereit

Karsten Dunkel © 20130118 bis 20160229